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Endlich sorglos in den Urlaub mit dem richtigen Bewässerungssystem
Das richtige Bewässerungssystem versorgt deine Zimmerpflanzen voll automatisch mit Wasser, während du ganz entspannt deinen Urlaub verbringst. Der folgenden Artikel gibt praktische Tipps im Umgang mit Pflanzen während der Urlaubszeit. Außerdem erhältst du einen Überblick über die besten automatischen Bewässerungssysteme mit den jeweiligen Vor-und Nachteilen.
Es ist Sommer, die lang ersehnte Reise ist schon längst gebucht, die Koffer sind endlich gepackt und eigentlich kann jetzt nichts mehr die Urlaubsfreude trüben! Oder doch? – was ist mit den Zimmerpflanzen?
Wer soll diese die nächsten Wochen gießen und wie lange halten sie ohne Wasser durch? Soll ich dem Nachbar den Schlüssel anvertrauen oder nehme ich sogar gewisse Verluste meiner Topfpflanzen in Kauf?
All diese Fragen erübrigen sich mit dem richtigen Bewässerungssystem. Erfahre hier, mit welchen Maßnahmen deine grünen Mitbewohner bis zu 30 Tage für sich selber sorgen können und wie du Zimmerpflanzen automatisch bewässern kannst.
Den richtigen Standort wählen
Ähnlich wie bei der Auswahl des geeigneten Urlaubsortes und dessen klimatischen Bedingungen, haben auch Pflanzen unterschiedliche Präferenzen was das Wohlfühl-Klima anbelangt.
Einige kommen mit direkter Sonneneinstrahlung klar, während andere gerne im Halbschatten stehen würden. Den einen ist es bereits unter 15°C schon zu kalt und andere wiederum sind in den großen Wüsten dieser Erde beheimatet. Diese kommen dann sogar mit Temperaturen jenseits der 40°C gut zurecht.
Doch alle Pflanzen haben auch eine Gemeinsamkeit – sie brauchen Licht für ihr Wachstum! Folgende Dinge solltest du also bei der Wahl des richtigen Standortes für deine Zimmerpflanzen beachten.
- Stell deine Pflanzen möglichst an einen hellen Standort wie z.B. an ein unverschattetes großes Fenster
- Achte darauf dass der Standort nach Norden oder Osten zeigt. Viele Pflanzen fühlen sich bei direktem Sonnenlicht nicht wohl. Zudem steigt mit der Sonneneinstrahlung der Wasserbedarf massiv an.
- Stelle deine Pflanzen auf keinen Fall in verdunkelte Räume. Pflanzen brauchen unbedingt Licht zur Photosynthese.
- Der Standort sollte wenn möglich keine Temperatur unter 15°C haben. Mit einem elektronischen Thermostat wie z.B. dem FRITZ!DECT 301 kannst du die richtige Raumtemperatur sicher stellen. Hier geht es zum Testbericht FRITZ!DECT301
- Stell deine Pflanzen ein paar Wochen vorher an den neuen Standort, so dass sie sich problemlos anpassen können.
Die Qual der Wahl – Pflanzenerde oder Granulat?
Wenn du dir gerade denkst, was das denn mit der Bewässerung von Pflanzen zu tun hat, dann lass dir gesagt sein, eine ganze Menge! Immerhin speichert das gewählte Substrat das Wasser und gibt es zusammen mit den notwendigen Nährstoffen an die Wurzeln der Pflanze wieder ab.
Dabei ist darauf zu achten, dass Zimmerpflanzen in ihrer Wachstumsphase kontinuierlich Wasser benötigen, die meisten von ihnen jedoch Staunässe nicht wirklich vertragen.
Daher eignet sich „normale“ Pflanzenerde auch nicht zum speichern von Gießwasser. Die Erde kann das Wasser nur bedingt aufnehmen und die Wurzeln stehen somit sprichwörtlich auf nassem Untergrund. Wurzelfäulnis ist oftmals die Folge.
Pflanz-Granulat hingegen ist ein sehr guter Wasserspeicher. Seramis Pflanz-Granulat zum Beispiel nimmt ein Viertel des Topf-Volumens als Wassermenge auf.
Die Zimmerpflanze wird dadurch bedarfsgerecht mit Wasser und Nährstoffen versorgt und findet im mineralischen Granulat optimale Wachstumsbedingungen vor.
Durch die Drainagewirkung des Granulates wird zudem Staunässe vermieden. Leider lässt sich das Granulat nicht mit anderen Bewässerungssystemen kombinieren.
Aufgrund der speichernden Eigenschaften des Pflanz-Granulates können Zimmerpflanzen jedoch problemlos ca. 8 – 10 Tage ohne zu Gießen überstehen.
Vorteile von Pflanz-Granulat:
- Die Wasserabgabe passt sich automatisch an den Wasserbedarf der Pflanze an (Keine Über- oder Unterversorgung mehr möglich)
- Zimmerpflanzen werden ca. 8-10 Tage mit Wasser versorgt (Abhängig von der Topfgröße, Wachstumsphase, Umgebungsbedingungen, etc.)
- Zeitpunkt zum Gießen wird durch einen Farb-Indikator angezeigt
- Lässt sich ganzjährig verwenden
Nachteile von Pflanz-Granulat:
- Gegenüber Pflanzenerde relativ teuer (z.B. 15 Liter Seramis für etwa 10 Pflanzen im 16 cm Topf plus Gießanzeiger, für etwa 6,00 Euro/Pflanze)
- Spezieller Pflanzendünger notwendig. Dies hat jedoch nur einen optischen Grund (Gewöhnlicher Dünger gibt unschöne Flecken auf dem Granulat)
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Hydrostatische Wasserspender
Wasserspender mit Flaschen-Adapter
Ein relativ simples und auch kostengünstiges Bewässerungssystem für Topfpflanzen ist der Wasserspender für PET-Flaschen.
Der eigentliche Spender, ein wasserdurchlässiger Keramik-oder Tonkegel, wird mit Hilfe eines Adapters auf das Gewinde einer mit Wasser gefüllten Plastikflasche geschraubt und kopfüber in den Boden der Pflanze gesteckt.
Durch das poröse Material des Flaschen-Adapters wird das Wasser nun konstant dosiert an die Erde abgegeben und die Pflanzen automatisch bewässert. Dabei gibt es unterschiedliche poröses Material, welche das Wasser schneller oder langsamer durchsickern lassen.
In Abhängigkeit der Flaschengröße können mit dem Wasserspender für PET-Flaschen somit ca. 10 – 14 Tage ohne zu Gießen überbrückt werden.
Vorteile des Wasserspenders mit Flaschen-Adapter:
- Zimmerpflanzen werden ca. 10 -14 Tage mit Wasser versorgt (Abhängig vom Keramik-Kegel und der Flaschengröße, Wachstumsphase, Umgebungsbedingungen, etc.)
- Leicht zu installierendes Bewässerungssystem
- Funktioniert mit gewöhnlicher Erde
Nachteile des Wasserspenders mit Flaschen-Adapter:
- Single-Flaschenadapter wie z.B. von Blumat sind mit knapp 13 Euro für 3 Stück verhältnismäßig teuer (4,30 Euro/Pflanze).
- Konstante dosierte Wasserabgabe (durch hydrostatischen Druck in der Flasche) ist nicht an den Wasserbedarf der Pflanze angepasst (Über- oder Unterversorgung möglich)
- Optisch sehen die PET-Flaschen im Pflanzgefäß einfach nicht gut aus und der Kegel lässt zudem nach dem Entfernen ein tiefes Loch zurück
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Wasserspender mit Saugschlauch
Mit einem ähnlichen Prinzip aber einer etwas anderen Ausführung funktioniert ein Wasserspender mit Saugschlauch. Auch bei diesem Bewässerungssystem wird ein Keramik- oder Tonkegel in die Pflanzenerde gesteckt.
Anders als beim Flaschenadapter ist dieser Kegel jedoch mit einem Schlauch ausgestattet. Über diesen Schlauch zieht der Kegel Wasser aus einem nebenstehenden Gefäß und gibt es gleichmäßig an die Erde ab.
Der Vorteil hierbei liegt an der bedarfsgerechten automatischen Bewässerung. Trocknet die Erde am Tonkegel aus, saugt dieser ganz von alleine Wasser an.
Das System eignet sich auch sehr gut für Topfpflanzen auf Balkon und Terrasse da hier ein relativ großer Wasservorrat bereitgestellt werden kann.
Vorteile des Wasserspenders mit Saugschlauch:
- Die Wasserabgabe passt sich automatisch an den Wasserbedarf der Pflanze an
- Relativ günstiges Bewässerungssystem. 6 Wasserspender z.B. von der Firma Blumat bekommt man schon für ca. 18 Euro (3,00 Euro/Pflanze)
- Leicht zu installierendes Bewässerungssystem
- Automatische Bewässerung von ca. 14 – 21 Tage für Topfpflanzen im Zimmer, auf dem Balkon oder der Terrasse (Abhängig vom Wasservorrat, Wachstumsphase, Umgebungsbedingungen, etc.)
- Funktioniert mit gewöhnlicher Erde
Nachteile des Wasserspenders mit Saugschlauch:
- Tonkegel hinterlässt nach dem Entfernen ein Loch in der Erde
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Vollautomatische Bewässerungssysteme
Pflanzen-Granulat und Flaschen-Adapter sind für dich noch nicht smart genug? Wie wäre es dann mit einem vollautomatischen Bewässerungssystem für deine Topfpflanzen?
Die automatische Urlaubs-Bewässerungsanlage von Aqualin zum Beispiel versorgt zeitgesteuert bis zu 10 Pflanzen gleichzeitig. Dabei wird eine kompakte Steuerung mit integrierter selbstansaugender Pumpe einfach auf den Rand eines mit Wasser gefüllten Gefäßes gesteckt.
Die einzelnen Schläuche werden mit kleinen Draht-Clips auf der Erde neben den Pflanzen fixiert. Über ein Bedienfeld kann nun eingegeben werden, wann und wie lange die Pflanzen automatisch bewässert werden sollen.
Die Einstellung der Wassermenge erfolgt über das Anpassen der Schlauchlänge. Für die Energieversorgung benötigt man handelsübliche Batterien.
Vorteile des automatischen Bewässerungssystems:
- Relativ günstiges Bewässerungssystem. Vollautomatische Bewässerung von Aqualin bis zu 10 Pflanzen für bereits ca. 33 Euro (3,30 Euro/Pflanze)
- Leicht zu installierendes und zu programmierendes Bewässerungssystem
- Vollautomatische Bewässerung von ca. 14 – 21 Tage für Topfpflanzen im Zimmer, auf überdachtem Balkon oder der Terrasse (Abhängig vom Wasservorrat, Wachstumsphase, Umgebungsbedingungen, etc.)
- Funktioniert mit gewöhnlicher Erde
- System lässt sich spurlos wieder abbauen
Nachteile des automatischen Bewässerungssystems:
- Benötigt Batterien als Hilfsenergie
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Landrip DIY Bewässerungssystem
Auch die Bewässerungsanlage der Marke Landrip DIY kümmert sich vollautomatisch um eure Topfpflanzen während des Urlaubs. Das Gerät auf einen mit Wasser gefüllten Behälter gesteckt, bewässert bis zu 10 Zimmerpflanzen zeitgesteuert und bedarfsgerecht.
Ein Starterset mit Schlauch, Filter, Verbinder und Tropfen-Regner sind im Lieferumfang bereits enthalten. Das Gerät benötigt Batterien, welche ihr noch zusätzlich kaufen müsst.
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Garden City Gardening Urlaubs-Bewässerungs-Set
Wer sehr viele Pflanzen gesund durch die Urlaubszeit bringen möchte, findet vermutlich mit dem Garden City Gardening Bewässerungs-Set das richtige Gießsystem. Bis zu 36 Topf- und Balkonpflanzen können dabei bedarfsgerecht mit Wasser versorgt werden.
Auch bei Gardena erfolgt die Bewässerung voll automatisch und parallel über eine elektrisch betriebene Pumpe, welche das Wasser aus einem neben stehenden Gefäß ansaugt und über Verteiler und Schläuche an die Pflanzen fördert.
Die Wassermengen des Gardena Urlaubsbewässerungs-Sets variieren zwischen 15 ml, 30 ml, bis zu maximal 60ml pro Minute und stehen je Verteiler mit 12 Ausgängen zur Verfügung. Bei größeren Pflanzen können auch drei Ausgänge pro Pflanze zusammengefasst werden.
Die Schläuche selber werden bis zum Topf entsprechend abgelängt und mit Schlauchhalter in der Pflanzerde fixiert. Insgesamt werden 30 Meter Tropfschlauch mitgeliefert.
Im Gegensatz zur Ultranatura Bewässerungsanlage wird das Gardena-System an der Steckdose mit Energie versorgt oder mit der solaren Variante „AquaBloom“ komplett enrgieautark betrieben.
Vorteile des automatischen Bewässerungssystems:
- Günstiges Bewässerungssystem. Vollautomatische Bewässerung von Gardena bis zu 36 Pflanzen für ca. 85 Euro (2,40 Euro/Pflanze)
- Leicht zu installierendes Bewässerungssystem (Keine Programmierung notwendig)
- Vollautomatische Bewässerung von ca. 14 – 30 Tage für Topfpflanzen im Zimmer, auf überdachtem Balkon oder der Terrasse (Abhängig vom Wasservorrat, Wachstumsphase, Umgebungsbedingungen, etc.)
- Funktioniert mit gewöhnlicher Erde
- System lässt sich spurlos wieder abbauen
Nachteile des automatischen Bewässerungssystems:
- Pflanzen müssen relativ zentral positioniert werden
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Bewässerungssysteme für Balkon und Terrasse
Du bist auf der Suche nach weiteren Bewässerungssystemen für Balkon, Terrasse oder Garten, dann könnte dich folgender Artikel interessieren: Das beste Balkon- und Garten- Bewässerungssystem
peter meint
Was hat man sich denn bei der Preisangabe hier für den Parrot Pot gedacht?!?
50,- EUR wären für Liebhaber vielleicht noch tragbar, aber der Preis bei A. ist 150,- und damit ein Systemsprenger-Mondpreis.
Einfach nur indiskutabel.
Ali Bi meint
Vielen Dank für diesen übersichtlichen und tollen Beitrag, inklusive Verlinkungen! =)
Ilka meint
Hallo, wie verhält es sich denn mit den sogenannten Selbstbewässerungstöpfen (z.B. von Elho oder Lechuza)? Ich habe noch nicht rausfinden können, ob man hierfür tatsächlich auch Seramis, Erde gemischt mit Seramis oder nur das spezielle Granulat von Lechuza nehmen kann. Oder eignen sich diese Töpfe nur zur Verwendung als Hydrokultur? Über eine Antwort wäre ich wirklich sehr dankbar, im Netz steht zwar alles, aber irgendwie ist das meiste davon nichtssagend… liebe Grüße